Als kleiner Lückenfüller in der Urlaubszeit hatten wir uns vorgenommen, den ein oder anderen Fall mit Private Eye zu spielen. Mit Der große Arcana von Tobias Limberger wagten wir uns als erstes in das Metier der Ermittlungen. Danach folgte dann noch Die Erbschaft von Andreas Winkel. Beide Fälle konnten von den Ermittlern erfolgreich gelöst werden und ließen sich bequem an einem Abend durchspielen. Wer sich auch mal daran versuchen möchte, der findet die beiden Abenteuer auf der Internetseite der Redaktion Phantastik als kostenlosen Download.
Gespielt haben wir über die Plattform FoundryVTT, das folgende Bild gibt einen kleinen Einblick in die Spieloberfläche mit Journal-Einträgen, Szenen und Akteuren.
Die Gruppe rund um Glubschauge (Goblin), Blutdurst (Ork), Fröhlich (Wechselbalg) und R.E.D (Uhrwerk) hatten den Ort Esker am Rande der Wüstnis erreicht. Eigentlich führte sie nur ein einfacher Botenjob in diese Gegend, doch bei der Ankunft in Esker stellte sich schnell heraus, dass der „Trockene Tod“ in dem Ort umgeht. Bedauerlicherweise infizierte sich auch die Gruppe mit der Krankheit, natürlich bis auf das Uhrwerk, welches immun gegen Krankheiten und Gifte ist. Die Lager verschlimmerte sich auch noch, als eine Gruppe Kreuzfahrer aus Nimmerfall in den Ort kam und diesen quasi unter Quarantäne stellte.
Fest entschlossen ein Heilmittel für sich und den Ort zu finden, stahl sich die Gruppe, ungesehen von den Kreuzrittern, davon. Indizien zur Folge, soll es das gesuchte Heilmittel, oder zumindest ein entsprechendes Rezept in einer der Obisidiangrüfte in der Wüstnis geben. Die Steinige Ebene ist bereits durchquert und man hat sich für den weiteren Weg durch die Aschewüste entschieden.
Ein Teil der Wüstnis für das Abenteuer „Mumienstaub“
Seit einigen Abenden hab ich nun schon eine zweite Kampagne für Der Schatten des Dämonenfürsten (System Matters) laufen. Wir spielen natürlich virtuell und mittlerweile sind die Spielfiguren auf Stufe 3 angekommen. Während die erste Kampagne den Ereignissen aus dem Band Geschichten aus den Schatten folgt, benutze ich bei dieser Runde einzelne Abenteuer aus den weiteren Übersetzungen von System Matters. Außerdem verwende ich für die Runde eine abgewandelte Karte Der nördlichen Weite und der angrenzenden Wüstnis. Einige Orte sind hier anders angeordnet, als man es vielleicht von der offiziellen Karte kennt, damit sie besser in meinem erdachten Erzählstrang passen. Grob geht die Geschichte von Letzte Hoffnung aus, einmal entgegen dem Uhrzeigersinn, bis zum möglichen Finale in Kreutzing. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich die Geschichte rund um Glubschauge (Goblin), Blutdurst (Ork), Fröhlich (Wechselbalg) und R.E.D (Uhrwerk) entwickelt.
Das Jumpstart Kit von Cyberpunk Red (2019, R. Talsorian Games) befindet sich nun schon seit November 2019 in meinem Besitz. Es wurde also mal Zeit für einen Ausflug nach Night City. Wer noch mal schnell eine Auffrischung zum Inhalt des Jumpstart Kit benötigt, der schaut sich einfach meinen Blogbeitrag aus dem letzten Jahr an.
Letzten Donnerstag haben wir nach vier Spielsitzungen mit Cyberpunk Red, welche über Roll20 und Discord statt fanden, unseren Ausflug in diese Welt abgeschlossen. Da mir das Abenteuer aus dem Jumpstart Kit nicht wirklich zusagte, die Geschichte ist recht oberflächlich und lässt den Spielern nicht viel Handlungsspielraum, hab ich mich dazu entschlossen, ein anderes Abenteuer anzugehen. Meine Wahl fiel auf das Abenteuer The Slow Boat from Chiba aus dem Band Night City Stories (1992, erschienen für Cyberpunk 2020), da hier mehr Handlungsmöglichkeiten und Lokationen für die Spieler zur Verfügung stehen. Lediglich in einigen der Handouts habe ich ein paar Jahreszahlen angepasst, ansonsten konnten wir das so spielen.
Bei den Spielfiguren haben wir jedoch auf die vorgefertigten Charaktere aus dem Jumpstart Kit zurückgegriffen und so stürzten sich Racer (Nomadin), Forty (Rockerboy), Torch (Tech) und Redeye (Netrunner) Hals über Kopf in das Abenteuer. Die Regeln aus dem Jumpstart Kit waren schnell erklärt und zur Unterstützung gab es noch den ein oder anderen Handout im Roll20. Im dortigen Charakterbogen sind alle relevanten Spielwerte durchaus übersichtlich aufbereitet. Sehr unterhaltsam war auf jeden Fall das Lifepath-System, mit dem man einen Hintergrund zu seiner Spielfigure erstellen kann. Nun war es an mir, diese Informationen ins Abenteuer einfließen zu lassen.
Die eigentlichen Spielsitzungen verliefen dann auch sehr unterhaltsam, die Spieler haben sich schnell in ihre Rollen hinein gefunden und die Geschichte nahm schon nach kurzer Zeit Fahrt auf. Der erst Kampf der Gruppe gegen drei Antagonisten war noch etwas ungelenk. Der nächste Konflikt jedoch lief schon um einiges geschmeidiger ab, zumal die Nomadin ihre Kraftfahrzeug, gepaart mit ihren Fahrkünsten geschickt in Szene bringen konnte. Obwohl die Regeln für das Netrunning schon stark vereinfacht wurden, haben wir hier die Regeln durch aus etwas freier interpretiert, was aber weder dem Spielspaß, noch dem Spielfluss geschadet hat. Die Abende waren sehr unterhaltsam und es war schön in die Welt von Night City abzutauchen. Ich bin schon ganz gespannt, wie sich das vollständige Grundregelwerk zu Cyberpunk Red präsentieren wird.
Hier noch ein paar Impressionen aus den Roll20 Sitzungen.
Die Elfenbeinkönigin ist tot; Der verrückte Gott schläft. Für wie lange? Niemand weiß es. Seine Kinder, die Völker von Unity, haben Mühe, die zerfallende Welt, die er zurückgelassen hat, zu verstehen. Was einst unberührtes Land mit üppigen grünen Wäldern, majestätischen schneebedeckten Bergen und glitzernden Ozeanen war, liegt jetzt öde und ausgetrocknet. Es gab eine Zeit, in der diese Welt ein herrliches Leuchtfeuer im Kosmos war, das in seiner surrealen Schönheit und Harmonie seinesgleichen suchte. Es war eine Zeit, in der die Völker von Unity zusammen standen und Gesellschaften und leuchtende Städte voller Wunder und technologischer Errungenschaften schufen. Diese Zeit ist lange vergangen.
Erkunden Sie die vergessenen Überreste eines einst goldenen Zeitalters, in dem die Sterblichen die Götter herausfordern konnten. Entdecken Sie längst vergessene alte Technologien wieder, die die Grenzen zwischen Realität und Wunder verwischen. Entdecken Sie neue und aufregende Kulturen in einer vernarbten Landschaft voller Geheimnisse und verborgener Schönheit.
In der letzten Woche haben wir unsere, bis dahin laufende, Runde mit dem Rollenspielsystem Unity beendet. Als Abenteuer für die Unity-Runde, hatte ich mich für das Pathfinder Modul The Dragon’s Demand entschieden. Die Geschichte erschien mir durchaus passend und lies sich auch gut, ohne große Probleme, in die Welt von Unity verlagern. Zumindest dachte ich Anfangs so.
Die Gruppe war bunt gemischt und bestand aus einem Furian Judge, einem Human Fellhunter, einem Afflicted Priest (Warpriest) und einem Valla Phantom. Eine gute Mischung an Nah- und Fernkämpfern und einige Unterstützungsfähigkeiten waren ebenfalls dabei.
Was sich für mich beim leiten des Abenteuers schwierig gestaltete, war das anpassen und umwandeln der Pathfinder Gegner auf die Unity-Engine. Leider gibt es im Unity-Regelwerk nur recht wenige Spielwerte für Gegner und die dort aufgeführten sind dann, in vielen Fällen, doch wieder recht speziell. Auch mit der Hilfe zur Erstellung eigener Kreaturen war mir nur wenig geholfen, da mir zumal auch noch die Erfahrungswerte fehlten, herausfordernde, aber nicht unmögliche Begegnungen zu kreieren. Der Einfachheit halber wurden dann für einen Koboldstamm die hinterlegten Werte der Goblins genommen, oder ein magischer Bär erhielt die Werte eines Ork-Berserkers.
Das Abenteuer selbst war dann doch sehr auf die unterschiedlichen Dungeons fixiert. Was in Maßen noch recht interessant sein kann, nimmt mir, wenn es dann überhand nimmt, schon etwas denn Spielspaß. Dies war auch ein Grund, warum ich das Abenteuer dann etwas gestrafft und wir nicht alle Station abgegrast haben. Hinzu kommt noch, dass ich mir mehr von dem System erhofft hatte. Ein Faktor war sicherlich, dass wir recht unregelmäßig gespielt haben und daher die Regeln nicht immer gut saßen. Dennoch hatten wir viel Spaß bei der Runde, auch wenn ich vielleicht nicht, das Setting, so wie ich es mir vorgestellt hatte, vermitteln konnte. Letztlich wurde der Drache besiegt und die Gruppe kam mit ordentlich Schätzen davon.
Würde ich Unity wieder mal spielen? Ja, durchaus, aber dann würde ich ein eigenes Abenteuer entwerfen und versuchen einige der Settingaspekte mehr in den Vordergrund zu stellen.
Ein wenig Material von mir, zu Unity, findet ihr hier unter Ruhrpottspieler im Download-Bereich (Link) .