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Soylent Green (Harry Harrison)

soylent_green_720x6001999 ist die Bevölkerung des Planeten explodiert. Die 35 Millionen Einwohner von New York City bringen ihre Fernseher mit Pedalkraft zum Laufen, randalieren wegen Wasserknappheit, rauben Linsen-Steaks und werden mit Stacheldraht, der vom Himmel fällt, in Schach gehalten.

Als ein Gangster während einer glühenden Hitzewelle in Manhattan ermordet wird, setzt man den Polizisten Andy Rusch unter Druck, das Verbrechen aufzuklären, der wiederum ist aber auch von der wunderschönen Freundin des Opfers fasziniert. Doch in den verrückten Straßen von New York City, vollgestopft mit Leuten, und in einer Welt, die den Bach hinuntergeht, ist es schwer, einen Killer zu fassen, geschweige denn das Mädchen zu bekommen.

Die Geschichte Soylent Green von Harry Harrison weiß auch noch nach 50 Jahren zu fesseln und hält heutzutage eine gewisse Brisanz bereit. Die Ausbeutung der Rohstoffe der Erde ist nach wie vor ein mehr als aktuelles Thema. Die Dystopie von Harry Harrison zeigt ein verstörendes Bild eines möglichen New York des Jahres 1999.

Die Fassung vom Mantikore Verlag ist meiner Ansicht nach gut gelungen. Eine angenehme Schriftgröße und die Haptik des Papiers machen die Lektüre des Buches sehr angenehm. Was negativ auffällt ist das schlechte Lektorat des Buches. Teilweise fehlen einzelne Worte oder es werden schlicht die falschen Worte benutzt. So wird „Wann“ anstelle von „Wenn“ verwendet, gerade diese Fehler hätten einem kritischen Lektor auffallen müssen.

Wer sich von diesen Einschränkungen nicht abschrecken lässt, dem kann ich bedenkenlos den Kauf des Buches empfehlen. Man erhält eine fesselnde Geschichte, die einem durchaus auch zum Nachdenken anregt.

Soldierboy (Joe Haldeman)

Soldierboy_720x600Das Jahr 2043.

Ein Nuklearkrieg hat unfassbare Zerstörung über die Menschheit gebracht. Die Kämpfe werden dennoch unerbittlich fortgesetzt. Den Krieg führen mental gesteuerte Kampfmaschinen – sogenannte „SOLDIERBOYS“. Der Soldat Julian Class steuert einen solchen “SOLDIERBOY“ und erlebt das Grauen des Krieges als verstörenden Livestream.

Die junge Wissenschaftlerin Amelia Harding will diesem Horror ein Ende setzen. Bald wird Sie eine Entdeckung machen, die das gesamte Universum Jahrtausende zurückwerfen könnte. Ein Neuanfang für die gesamte Menschheit wäre zum Greifen nah…

Die mir vorliegende Ausgabe des Buches Soldierboy von Joe Haldeman (Originaltitel: Forever Peace) ist beim Mantikore Verlag erschienen. Die Übersetzung stammt aus der Feder von Verena Hacker. Das Cover zeigt eine vermummte Gestalt, die eine Waffe geschultert hat, und auf den Überresten einer Maschine steht. Das Bild suggeriert eine post-apokalyptische Stimmung, welche meiner Ansicht nach nicht so recht mit dem Inhalt der Geschichte korrespondiert. Die Geschichte rund um Julian Class ist durchaus interessant zu lesen und hält anfänglich einige interessant Wendungen bereit. Doch gerade diese „Interessanten“-Elemente können nicht bis zum Ende aufrecht gehalten werden.

Jene Hauptfigur, Julian Class,  ist neben seiner Tätigkeit als Lenker eines Soldierboy – einer bewaffneten humanoiden Drohne – auch noch Wissenschaftler an einer Universität und wechselt im regelmäßigen Turnus zwischen diesen zwei Welten. Und so wechselt auch die Geschichte, wobei sich beide Stränge schließlich vermengen und nichts geringeres als die Rettung der Menschheit auf dem Plan steht. Konnte die erste Hälfte des Romans mich noch in ihren Bann ziehen, verliert für mich die Geschichte gerade zum Ende hin sehr stark an Faszination. Was aus meiner Sicht bleibt ist ein solider Roman, der mit seinen über 550 Seiten etwas zu umfangreich geworden ist.